Sehschule / Orthoptik
Die Orthoptik wird noch sehr häufig mit dem etwas irreführenden Begriff „Sehschule“ umschrieben. Tatsächlich aber ist die Orthoptik ein eigenständiger Fachbereich der Augenheilkunde. Die Ausbildung zur Orthoptistin erfolgt an Fachschulen, die an Universitätskliniken angegliedert sind.
Unsere Orthoptistin Gudrun Horger diagnostiziert und therapiert in Zusammenarbeit mit unserer Augenärztin Dr. med. Cornelia Lorenz-Sebastian unterschiedlichste Bewegungsstörungen der Augen. Dazu gehören Erkrankungen wie Schielen (Strabismus), Winkelfehlsichtigkeit, Augenmuskellähmungen, Augenzittern (Nystagmus) und alle weiteren Störungen des beidäugigen Sehens (Binokularsehen).
Orthoptik im Kindesalter
Die Reifung des Sehsinns und des räumlichen Sehens beginnt ab der Geburt und schreitet bis zum achten Lebensjahr voran. Vorrangiges Ziel der Orthoptik ist deshalb im Falle von Fehlsichtigkeiten, Schielproblemen und Funktionsstörungen des Sehorgans die frühzeitige Diagnose und Therapie bei Kindern und schon bei Säuglingen.
Denn bleiben solche Störungen des kindlichen Sehorgans zu lange unentdeckt, wird eine normale Entwicklung unweigerlich beeinträchtigt. Eine lebenslange Sehschwäche (Amblyopie) kann die Folge sein. Umgekehrt gilt glücklicherweise: Entwicklungs- und Funktionsstörungen des kindlichen Auges lassen sich bei frühzeitiger Diagnose gut behandeln und in vielen Fällen sogar beheben.
Orthoptik bei Entwicklungsauffälligkeiten
Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit einer Verbindung zum Sehorgan bilden derzeit einen zunehmenden Schwerpunkt der Orthoptik. An erster Stelle dieser Entwicklungsauffälligkeiten steht die Legasthenie. Bei der Entstehung dieser recht häufigen Lese- und Rechtschreibstörung wirken in der Regel mehrere Faktoren zusammen. Zu den möglichen Ursachen der Legasthenie zählt auch eine beidäugige Sehstörung – eine Ursache, die wir in unserer Praxis diagnostizieren und behandeln können.
Orthoptik im Erwachsenenalter
Bei Erwachsenen behandelt die Orthoptistin in erster Linie Sehprobleme, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz entstehen (v.a. bei Tätigkeiten am Computer-Bildschirm). Kopfschmerzen, häufiges Augentränen und Augenreizungen sind häufige Folgen einer andauernden Überanstrengung der Augen. Liegen solche Beschwerden vor, überprüfen wir die Sehfähigkeit und passen gegebenenfalls entsprechende Sehhilfen an (z.B. Brillen für die Arbeit am PC, Nahkomfortgläser).
Die Orthoptistin und ihr Wirkungsfeld
Zusammengefasst: Die Orthoptistin misst die Sehstärke der Augen, untersucht die Augachsen auf Parallelstand und setzt bei Störungen des beidäugigen Sehens geeignete Therapiemaßnahmen ein. Ein wichtiges Therapie-Beispiel: die Okklusionstherapie. Bei dieser Behandlung wird das besser sehende Auge durch ein Pflaster abgedeckt, um das schwächere Auge zu aktivieren. Diese Maßnahme wird oftmals bei schielenden Kindern angewandt.
Grundsätzlich findet bei allen Therapiemaßnahmen eine enge Abstimmung zwischen der Orthoptistin und der Augenärztin statt, wobei das Wohlergehen vor allem unserer kleinen Patienten immer oberste Priorität hat. Bei allen Fragen zu unserem Leistungsangebot im Bereich Orthoptik bzw. Sehschule können Sie sich gerne telefonisch an uns wenden. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.